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Ortsname

Die verschiedenen Schreibweisen des Ortsnamens Boos

Im Laufe der zurückliegenden Jahrhunderte, seit der Name Boos erstmals Erwähnung fand, und zwar in der Schenkungsurkunde des Grafen Hermann III. von Virneburg, tauchte der Name immer wieder in verschiedener Schreibweise auf: Bereits in den Urkunden vom Dezember 1238, und deren existieren 2 Stück gleichen lnhalts, in lateinischer Schrift (beide befinden sich im LHA Koblenz unter Bestand 96 Nr.112 / 113) heißt es einmal Bus und auf der anderen Urkunde wiederum Busse.

Auf einer Abschrift dieser Urkunden (Schrift ist nicht bekannt) erscheint der Name mit Bouße.

Später finden wir den Namen mit Bois oder Boise geschrieben, dies dürfte sich um französische Schriftstücke und Akten handeln.
Auf dem Lehensvertrag von 1339 heißt es u.a. “unser Hus zu Bosse”.

Erzbischof Cuno erwähnte 1380 “das Haus Boos”.

1455 schrieb Ruprecht von Virneburg Huyss zu Bosse und Graf Dietrich VI. zu Manderscheid schrieb unseren Ortsnamen Bouss.

Wir finden auch noch in alten Akten, Archivunterlagen und auch auf Steinkreuzen den Namen mit einem o, als einfach Bos.

Unsere heutige Schreibweise, man kann leider nicht genau feststellen, ab wann dieser Name Boos nun offiziell für unseren Ort festgelegt wurde, wurde jedenfalls bereits 1380 im Erzbistum so geschrieben, und es dürfte wohl auch durch die mehrfache Zugehörigkeit zum Erzbistum Trier letztendlich darauf zurückzuführen sein, dass wir uns heute so und nicht anders schreiben dürfen: BOOS!

Ist der Ortsname ,,Boos" ursprünglich in Verbindung zu bringen mit dem Rittergeschlecht ,,Boos zu Waldeck" im Hunsrück?

(Nach Josef Moskopp - “Die Chronik von Waldeck”)

Der Name “Boos” ist laut Josf Moskopp mit Sicherheit nicht mit dem Ritter- und Grafengeschlecht Boos zu Waldeck in Verbindung zu bringen. Als Stammvater dieser Booser zu Waldeck ist ein gewisser Bosse, oder Bosso von Waldeck anzunehmen, der, zusammen mit seinen Brüdern 1242 von Erzbischof Konrad von Köln, mit der Burg Waldeck belehnt wurde.

Im heutigen Großherzogtum Luxemburg findet sich der Name “Boos” als weit verbreiteter Familienname.

Es ist urkundlich belegt, dass zwischen dem heutigen Dorweiler im Hunsrück (früher als Waldeck benannt) und der Abtei Echternach schon früh Beziehungen bestanden haben.

Es ist darum sehr wahrscheinlich, mindestens zu vermuten, dass von jener Abtei in Echternach ein aus Luxemburg stammendes Geschlecht, mit Namen Bosso, mit der Burg Waldeck belehnt wurde und somit sich der Name des Grafen- und Rittergeschlechts Boos zu oder von Waldeck ergab.

Jedenfalls ist der Ortsname Boos bzw. Boise oder 1238 auch Busse geschrieben nicht herkömmlich oder abstammend von den Boosen zu Waldeck, da diese erst 1242 in unser Gebiet kamen und mit der Burg belehnt wurden, Boos aber bereits 4 Jahre früher urkundlich erwähnt ist!

Friedrich von Bois

Fasst 70 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes bzw. des Namens Boos im Jahre 1306 taucht der Name Boos, jetzt als Bois geschrieben, wieder auf.

Es ist die Rede von “den Erben eines Friedrich von Bois (bei Virneburg) als Isenburgische Vasallen”, im Zusammenhang mit der Vogtei “Oftendynk” (Ochtendung).

Wörtlich: Die Vogtei zu Oftendynk trugen die Herren von lsenburg (eine arenfelsische Linie) vom Erzbischof von Trier zu Lehen.

Am 2. März 1306 verkauften die Gebrüder Gerlach, Stiftsherren von St. Simeon in Trier, und der Ritter Theoderich, Herr von Isenburg, dem Erzbischof Diether von Trier für 300 Mark ihre vom Erzstift Trier lehenrührige Vogtei Oftendynk und ihre allodialen Besitzungen zu Oftendynk. (Allodial = Eigenbesitz, selbst erworben)

Ausgenommen waren dabei die Isenburgischen Vasallen, dazu gehören Heinrich von Dyvelich (Dieblich), die Erben des Ritters Gerlach von Lysere (Lieser), Werner Sibolds Sohn von Guntravia (Gondorf) und Werner, Sohn des Ritters Stezo von Monreon (Monreal), die noch weiter den Verkäufern verpflichtet bleiben und ihre Lehesgüter von denen empfangen sollen.

Nur solle 1 Mark Jahresrente, die die Erben “des Friedrich von Bois" (Boos bei Virneburg) zu empfangen haben, durch den Erzbischof für 11 Andernacher Mark abgelöst werden können!
Bekanntlich gehörten bereits im 14. Jahrhundert alle Ortschaften der Pellenz, des Maifeldes, der Ämter Kaisersesch und Monreal, die Herrschaft Kempenich, das Kirchspiel Langenfeld und Nachtsheim zum “alten Landkapitel Ochtendung".

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