Das Dorf Boos zählt seit seiner Erstbesiedlung zu den urtümlichen Bauerndörfern der Eifel. Haupterwerbsquelle natürlich, wie überall in den ländlichen Bezirken, war die Landwirtschaft.

Bereits die Kelten und Germanen betrieben Ackerbau zum Überleben. Aus dieser Landwirtschaft muss dieser Ort auch entstanden und begründet sein, spricht man doch bereits bei der ersten urkundlichen Erwähnung von einem “Ackergrundstück”bzw. einem “Gut" zu Boos, und auch im späteren Mittelalter, unter der Herrschaft der Grafen und Kurfürsten, ist die Rede von den “Burghöfen" zu Boos und von den “kurfürstlichen Höfen" zu Boos.
Außerdem betrieben viele Bürger über Jahrhunderte hinweg Kohlenbrennereien in den umliegenden Wäldern. Diese Brennstellen finden wir teils heute noch im Staatswald Etscheid, erkenntlich durch kreisrunde Bodenvertiefungen mit kohlschwarzer Erde.

Außer der Landwirtschaft verdienten sich noch unsere Großväter im Herbst und Winter durch Waldarbeit etwas zu ihrem kargen Lebensunterhalt hinzu. Die Frauen und Mädchen hatten dazu die Möglichkeit, als Waldarbeiterinnen beim Pflanzen und Kultivieren ein paar Groschen zu verdienen.

Weitere Erwerbsmöglichkeiten für die Männer wird wohl im 18. oder 19. Jahrhundert das Bleierzbergwerk zwischen Boos und Münk gegeben haben. Die Booser Gemarkungen waren auch strukturell sehr beeinflusst durch die beiden Vulkanausbrüche Ober- und Unterschemel, sodass überall reichlich Lava, Basaltstein und Tuffstaub vorhanden war, wodurch zahlreiche Steinbrüche und Sandgruben rund um Boos betrieben wurden, die den hart darin arbeitenden Männern auch viel Schweiß, aber geringen Lohn erbrachten. Ein Vorteil bestand schon für die Bürger von Boos durch diese eigenen Steinbrüche und Lavagruben, denn diese Bodenschätze konnten sie für ihren eigenen Haus- und Hofbau verwenden.
Fleißige und tüchtige Handwerksleute und eigenständige Betriebe gab es in Boos bereits im 19. Jahrhundert.
Bekannt sind u.a. etliche Schmiede, die viele Generationen zurückreichen; auch der Beruf Nagelschmied wurde in Boos ausgeübt.
Dazu kamen die Stellmacher, die Wagner (Wagenbauer), die Schreinerbetriebe, Schuster, Gerberei, Schneider, Bäckereien und Krämerläden.
Nicht zu vergessen die umliegenden Mühlen, die sowohl im Nitztal, im Eschbachtal, im Mimbachtal und an der Arbach auf alte Traditionen zurückblicken können.
Im 20. Jahrhundert, als die ersten Kraftfahrzeuge gewerblich eingesetzt wurden, entstanden in Boos bereits die Fuhrunternehmen.
Mit der Molkerei kam dann sogar Industrie ins Dorf, wo auch viele Booser Männer und Frauen bereits ihre hauptberufliche Anstellung erhielten.

Mit der Bimsindustrie in der Pellenz eröffnete sich für manchen Booser Bürger eine harte, aber weitere Verdienstmöglichkeit, indem man sich dort bei der Herstellung der so genannten “Blocksteine” oder auch bei der Rohmaterialausbeutung betätigte.
Die Kleinbauern in Boos gaben in den 70er Jahren immer mehr ihre Betriebe auf, da diese Art Landwirtschaft immer weniger Rendite brachte. Großbetriebe und Siedlungen konnten sich nur noch bei der wachsenden Agrarkonjunktur mit dem Ackerbau und der Viehzucht gewinnträchtig etablieren. Somit gibt es heute in Boos nur noch einige wenige hauptberufliche Landwirte und nur noch sehr, sehr wenige Milchkühe. Demgegenüber hat sich aber in Boos in den 60er und 70er Jahren Industrie angesiedelt, sodass heute viele Booser Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, in ihrem Heimatort bei der Herstellung von Waren handwerklich und kaufmännisch ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

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