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Der Schneeberg als römische Straßenwarte und spätrömisches Bergheiligtum - römische Münzfunde

Nordwestlich von dem Dorfe Boos liegt der Schneeberg, im Volksmund auch “die Warte" genannt, einst 557 m über dem Meeresspiegel.
Heute leider nur noch eine stillgelegte Sand- und Lavagrube, in den sechziger Jahren bei Straßenbaumaßnahmen in der Eifel aus wirtschaftlicher Notwendigkeit von der Gemeinde zum Abraum veräußert. Die einstige Bergkuppe ist gänzlich verschwunden, übrig blieb ein tiefes Loch, ähnlich einer Mondlandschaft. Und dennoch erinnert uns immer wieder dieser “amputierte" Berg an seine historische Vergangenheit und seine sicherlich wichtige Bedeutung in der Frühgeschichte unserer Heimat während der Römerzeit.

Die römische Besiedlung dieses Berges ist klar erwiesen! Tauchten doch gerade bei diesen Abraumarbeiten, Reste römischen Bauwerks auf, die natürlich schnellstens mit der abtransportierten Lava mitverschwanden, um nicht die rege Tätigkeit der Lavasandgewinnung durch irgendwelche archäologischen Eingriffe unterbrechen zu müssen. Auch Knochen wurden entdeckt, ob es sich hier um menschliche Skelettteile handelte und somit um römische Grabstellen, bleibt uns leider für immer unerforscht.
Emsige und interessierte Hobbyarchäologen eilten dennoch, sobald die Baumaschinen ruhten, zu dem Berg und buddelten mit kleinen Gartengeräten im Sand herum, und dies mit Erfolg!
Können wir doch heute durch einige römische Münzfunde genau analysieren, in welcher Zeitspanne die Römer in Boos und auf dem Schneeberg ansässig waren.
Die älteste gefundene Münze stammt von Kaiser Nero 54 bis 68 n. Chr. Kaiser Nero war kein besonderer Kriegsheld und Eroberer, denn während seiner 14-jährigen Regierungszeit gab es keine nennenswerten Kriege und Auseinandersetzungen. Er war ein Kaiser der Muse, aber wie bekannt auch einer der größten Christenverfolger aller Zeiten.
Er war auch nie in Germanien oder Gallien gewesen, wo seine Mutter Agrippina, die jüngere Schwester des späteren Kaisers Caligula, als Tochter des Germanicus geboren wurde.
Aber durch die Nachfolger Neros, und es waren in einem Jahr deren vier, Galba, Otho, Vitellius, den die römischen Legionen bei uns am Rhein zum Kaiser ausriefen, und letztlich Vespasian können diese Münzen Neros zu uns gelangt sein!
Unter Kaiser Vespasian und seinem Sohn und Nachfolger Domitian, 81 - 96 n. Chr. gab es heftige Aufstände und Feldzüge in Germanien.
Auch von diesem Kaiser Domitian, dem dritten aus dem Geschlecht der Flavier, fand man Münzen in Boos am Schneeberg. Außerdem eine Sesterze von Marcus-Aurelius und viele Konstantin-Münzen, Klein- und Mittelfollis. Auch kamen mehr als 25 Terrakottenfragmente zum Vorschein, die die Existenz des römischen Heiligtums auf der Hochwarte bei Boos bestätigen.

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